Die etwas andere Stadtführung in Frauenfeld vom Quartierverein Kurzdorf


Rund 50 interessierte Einwohnende – vor allem Mitglieder des Quartiervereins Kurzdorf - und die Hündin Bella haben sich bei traumhaftem Wetter vor dem Cinéma Luna eingefunden. Nach der Begrüssung durch André Zobrist, teilten wir uns in zwei Gruppen auf, die von Andrea Hofmann und Barbara Megert unter anderem über kriminalistische Begebenheiten der Stadt Frauenfeld aufgeklärt wurden.


Wir hörten Geschichten über die beiden Stadtbrände. Der Verursacher des ersten kam mit einer glimpflichen Strafe davon, wogegen bei demjenigen, der beim zweiten Brand hart bestraft wurde, bis heute nicht geklärt ist, ob er überhaupt schuldig war.


Im Zusammenhang mit Erzählungen weiterer Straftaten wissen wir nun, woher die Redewendung „an den Pranger stellen“ kommt. Aber auch Begriffe wie „steinreich“ und „Thurgauer Langfinger“ sind uns nun kein Rätsel mehr. Gemeint sind die Landvögte aus den alten eidgenössischen Ortschaften, die in Frauenfeld residierten. Sie mussten ihre Investition in nur zwei Jahren im Thurgau wieder hereinholen. Dafür dienten ihnen vor allem Bussen, etwa für Fluchen, Schwören oder Gotteslästern, denn zwanzig Prozent davon gingen als Einkommen an die Vögte. Diese rafften also zusammen, was ihnen in die langen Finger kam – und den Thurgauer Untertanen blieb nur ihr schlechter Ruf.

Im angenehm kühlen Rathauskeller genossen wir einen Apéro. Das erhaltene Weinglas mit dem Frauenfeld-Wappen wird uns zukünftig daran erinnern. Schon bald ging es weiter mit der Besichtigung einiger Räumlichkeiten des Rathauses. Während wir staunend über die renovierte Balustrade schauten, konnten wir uns kaum vorstellen, dass früher der Innenhof ungedeckt der Witterung ausgesetzt war. Auch seit Jahren in Frauenfeld Ansässige staunten über die spannenden, grossartig erzählten Geschichen. Um viele Eindrücke reicher, trennten sich um 16:00 Uhr unsere Wege.


Für den Vorstand des Quartiervereins Kurzdorf